Eine Schule für die Fabrikmädchen

1868 wollte eine Lehrerin namens Anna Gau die Fabrikschule in Feldkirch wiedereröffnen. Zu viele Fabrikmädchen hatten nach ihrer Beobachtung eine niedrige Bildung. Die Mädchen sollten in Stricken, Nähen, Lesen, Schreiben und Rechnen, Religion sowie Sprachlehre ausgebildet werden. 1870 bot Anna Gau den interessierten Mädchen viermal die Woche Unterricht an – von 20.00 bis 21.30 Uhr, nach der Arbeit in der Fabrik. Die Kinder stammten aus Altenstadt, Hohenems, Götzis, Walgau und ebenso dem Liechtensteiner Umland.  
 
Nachdem der Standort der Schule gewechselt werden musste, bezahlte die Firma Getzner den Mietzins für ein Klassenzimmer. Jedes Jahr folgte eine Prüfung durch den Generalvikar, wobei ebenso Preise an die Schülerinnen vergeben wurden.  
 
Nach der Baumwollkrise infolge des amerikanischen Bürgerkriegs wurden jedoch viele Fabriken geschlossen. Das führte zum Ende der Fabrikschule, da viele Fabriks-Familien wegzogen. Immerhin wurden ca. 2 Jahre darauf noch Abendkurse durchgeführt – von 58 Schülern blieben jedoch nur 29 übrig. 

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