Philipp Schmutzer d. Ä.

Dass sich im 19 Jhdt. in Feldkirch überhaupt schon so etwas wie eine Musikszene entwickelt hat, ist in nicht geringem Maße Philipp Schmutzer dem Älteren zuzuschreiben. Spätestens seit seiner Anstellung als Musiklehrer an der Stella Matutina 1856, war er die musikalische Autorität der Stadt.

Er komponierte Werke für beinahe alle Besetzungen und Gattungsbereiche, sein Sohn Philipp Schmutzer der Jüngere ging als Komponist der Vorarlberghymne in die Musikgeschichte ein. Als Lehrer förderte er viele junge Instrumentalisten und Komponisten, wie etwa Marie Teimer und den Liechtensteiner Josef Gabriel Rheinberger, der später sogar Professor für Komposition in München wurde.

Trotzdem stand er dem „neuen Stil“, also der Strömung der Neudeutschen Schule eher skeptisch gegenüber. Selbst die Mitwirkung als Cellist bei einem Konzert in St Gallen 1856 bei dem Richard Wagner persönlich dirigierte, konnte ihn nicht vom Schöpfer der „Zukunftsmusik“ überzeugen.

Dies zeigt sich zum Beispiel in den Erinnerungen eines späterern Schülers von Philipp Schmutzer d.Ä: „Der Violinlehrer Schmutzer senior, der mir das Geigenspiel beibringen mußte (weil meine allzugroße Liebe zum Klavier umgebogen werden sollte), brachte mich in gelinde Wut, als er auf Wagner loszog, als dessen glühender Verehrer er mich kannte. ,Passen’s auf, sagte er, Nach 20 Jahrn kräht kein Hahn mehr nach Ihrem Wagner.‘ Das war mir doch zu viel und ich lief stracks davon und machte die Türe hinter mir schallend zu. (…)

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